Kunst@Hellweg – Vom Schulzimmer ins Scheinwerferlicht

Seitdem die Hellweg Schule einen neuen stellvertretenden Schulleiter begrüßen durfte, zog in das Büro gegenüber dem Sekretariat nicht einzig Herr Jakat ein. In Kürze sollten auch die Ergebnisse eines von ihm ins Leben gerufenen Projektes dem Raum mehr Leben als je zuvor einhauchen. Denn was sich an den Wänden und überdies im Flur vorm Lehrerzimmer wiederfindet, reicht buchstäblich von malerischer Fantasie bis hin zu nervenaufreibendem Horror.

Bereits in der Blütezeit seines Amtes etabliert Herr Jakat das Projekt „Kunst@Hellweg“ für sämtliche Klassenstufen der Helweg Schule. Mittels des brandneuen Konzeptes können unsere KunstlehrerInnen den besonders herausragenden Arbeitsergebnissen ihrer SchülerInnen nun einen Platz im Rampenlicht verschaffen – Und das zweifellos so imponierend, wie nie zuvor!

“Kunst@Hellweg ist ein Projekt, das die in der Schule entstandene Kunst sowohl im Internet, als auch im Jahrbuch zeigt, “ so der engagierte Begründer. Fortan sollen die künstlerischen Fähigkeiten der SchülerInnen jenseits des Schulgebäudes in verschiedenen Medien zusätzliche, wohlverdiente Wertschätzung erhalten.

Indes wurde für Filmplakate fünf fleißiger Schülerinnen der Klasse 8c regelrecht die erste Klappe geschlagen. So verwandelten sie sich im Rahmen des Kunstunterrichts auf Distanz bei Frau Schierwarter selbst zu den Protagonistinnen ihres persönlichen Kinostreifens. „Ich habe das Projekt in allen achten Klassen gemacht, weil ich einfach dachte, dass es vielleicht mal Spaß macht, sich zu verkleiden und die Hauptrolle sein zu können – nicht nur stumpf vorm Schreibtisch zu sitzen und zu lernen,“ erklärt die Kunstlehrerin. „Kunst muss ja auch gesehen werden. Durch das Projekt kriegt sie nochmal eine besondere Würdigung!“

In der Reihenfolge von links nach rechts auf dem Gruppenfoto enthüllten die Mädchen schließlich noch etwas bescheiden die lobenswerte Kreativität, welche den vielfältigen Werken unverkennbar zugrunde liegt.

So schafft Ivana Rasic mit ihrem Plakat eine Vorschau für ihr Fantasy-Abenteuer „Leben mit Anna“. Die grobe Handlung hat sich die Künstlerin wie folgt vorgestellt: „Anna ist ein Mädchen, das in ihrem Alltag viele Probleme alleine lösen muss.“ Dass es in ihrem Leben aber neben den dunklen auch helle und bunte Tage gibt, zeige die dementsprechende farbliche Gestaltung.

Die Fantasy-begeisterte Milena Lantuch inszeniert sich in ihrem Werk selber als der verrückte Hutmacher aus „Alice im Wunderland“. Ihr Film spielt unübersehbar in einer Welt voller Magie, wie es auch die Diversität der exotischen Gestaltungselemente eindrücklich hervorhebt. Mit dem Titel „Die Überraschung bei der Teeparty“ spiegelt die Schülerin perfekt die mysteriöse Rätselhaftigkeit wieder, welche vor allem die abgebildete Raupe und der Drache zur unbefangenen Entfaltung anregen.

Melda Esmer gelingt es mit der Komödie „Ramadan bei den Kayas“ so manches Bedürfnis nach unbeschwerter Unterhaltung in Pandemiezeiten zu stillen. „Ich bin als Vater einer Familie dargestellt und diese Familie erlebt viel Lustiges in einer Bibliothek. Eigentlich ist man in einer Bibliothek ganz ernst und gerade das lässt die Kayas so verrückt wirken.“

Ihre Schwester, Melisa Esmer, schlägt im Vergleich dafür geradezu schauderhafte Töne an. „Es geht um zwei verlorene Zwillinge, die auf der Jagd sind, um Menschen zu vernichten.“ Damit ihr Filmplakat erfolgreich dem blanken Grauen eines vollkommenen Horror-Klassikers in nichts nachstehen würde, scheute die Schülerin keinerlei Mühe. „Ich habe mich an dem Film „ES“ orientiert und mich auch dementsprechend angezogen.“

Genauso möchte ebenso Beyza Sen mit ihrem fabelhaft düsteren Werk „Der Mord in der verlassenen Fabrik“ einen spannungsreichen Gänsehautmoment erzeugen. „Ich habe das Genre ‚Mystery‘ mit ein wenig Horror gewählt.“ Eine etwas mildere Atmosphäre würde die Künstlerin dafür wiederum in ihrem Film als raffinierte Detektivin kreieren, die den Mord unverzagt aufklärt.

Natürlich hält der digitale Horizont dem Projekt auch in Zukunft noch so einige bis dato unberührte Türen offen. Und auch die Türen des Büros des sichtlich zufriedenen stellvertretenden Schulleiters werden zukünftig zahlreiche neue Kunstwerke durchqueren.

Meine Wand verändert ihre Farben, das gefällt mir total gut. Und ich hoffe auch, dass sie noch oft ihre Farben ändern wird!“

Der Mehrwert von Kunst@Hellweg ist jedoch bereits jetzt ersichtlich – Mitsamt des digitalen Zeitalters wird auch die Wertschätzung der Kunst der Hellweg Schule weiter wachsen!

Levinia Holtz (Q1)

Fotos: Marie Kulm (EF/Foto-AG)