Einblicke in das Rheinische Revier
Ein eindrucksvoller Einblick in das Rheinische Revier – durch eine kritische Brille
Am Dienstag, den 25.04, unternahmen die zwei EF Erdkunde Kurse von Frau Kowollik und Herrn Lendzian eine eintägige Exkursion in das Rheinische Braunkohlerevier.
Das Rheinische Braunkohlerevier, das unter anderem das Abbaugebiet Garzweiler beheimatet, ist eines der bedeutendsten Kohleabbaugebiete Deutschlands. Es erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 50 mal 50 Kilometern. Eine Exkursion in das Braunkohlerevier in Garzweiler bietet Besuchenden die Möglichkeit, mehr über den Kohleabbau und dessen Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen vor Ort zu erfahren.
Die Exkursion beginnt in dem Besucherzentrum des Tagebaus Garzweiler. Der Tagebau Garzweiler ist einer der größten seiner Art in Europa und erstreckt sich über eine Fläche von rund 48 Quadratkilometern. Hier wird Braunkohle im Tagebauverfahren abgebaut, indem Schaufelradbagger die Kohle aus der Erde graben und auf Förderbänden transportieren. Nachdem wir viele Informationen über den Tagebau Garzweiler und die Firma RWE bekamen, begann die Führung durch den Tagebau, wir haben mit dem Bus viele Standorte innerhalb des Anbaugebietes im Rheinischen Braunkohlerevier angefahren sowie zwei Aussichtspunkte. Wir betrachteten also das Gebiet aus verschiedenen Winkeln und fuhren unter den riesigen Baggern, die rund 50.000 Tonnen schwer sind, oder unter den riesigen Sammelpunkten, an denen neben Kohle auch Steine und Sande, sogenannter Abraum, ankommen und sortiert werden.
Während der Exkursion erfährt man mehr über die Geschichte des Braunkohleabbaus in Garzweiler und wie er sich im Laufe der Jahre entwickelt hat. Man erfährt auch, wie die Kohle abgebaut wird und wie sie weiterverarbeitet wird. Zudem gibt es Informationen über die Auswirkungen des Kohleabbaus auf die Umwelt und die Menschen vor Ort.
Ein wichtiger Aspekt der Exkursion ist die Besichtigung der umliegenden Dörfer und Städte, die samt ihrer Bevölkerung und der gesamten Infrastruktur, sogar den Friedhöfen, umsiedeln mussten. Viele Menschen haben ihre Häuser verlassen müssen, um Platz für den Tagebau zu schaffen. Der Tagebau zerstört große Flächen von Wald und Landwirtschaftsflächen und hat auch Auswirkungen auf die Tierwelt. Auch wenn laut des Tour Guides von RWE alles nach Bedingung des Abbaus in einem Gebiet, spätestens aber nach dem Ausstieg im Jahre 2030, alle Flächen wieder renaturiert und rekultiviert werden, gehört das zur Wahrheit dazu!
Dadurch dass die EF-Kurse sich eine lange Zeit mit Braunkohle und den negativen sowie auch den positiven Aspekten rund um Braunkohle befasst haben, haben viele Schüler sowie Lehrer auch eine kritische Position gegenüber RWE eingenommen, sodass auch kritische Fragen vorkamen, die meines Erachtens nicht direkt beantwortet wurden. Der Abbau von Braunkohle führt zu erheblichen CO2-Emissionen und trägt somit zur Erderwärmung und zum Klimawandel bei. Auch wollten wir wissen, wie RWE sich für die Zeit nach 2030 wappnet und ob der Kohleabbau überhaupt noch nötig sei.
Insgesamt bietet eine Exkursion in das Rheinische Braunkohlerevier in Garzweiler eine faszinierende Möglichkeit, mehr über den Kohleabbau und seine Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen vor Ort zu erfahren.
Es ist ein eindrucksvolles Erlebnis, die gigantischen Maschinen und die Landschaft zu sehen, die durch den Kohleabbau verändert wurde. Gleichzeitig wird einem bewusst, welche Herausforderungen mit der Nutzung von Kohle als Energiequelle verbunden sind und welche Alternativen es gibt. Wichtig ist, den gesamten Prozess aus verschiedenen Blickwinkeln differenziert zu betrachten.
-verfasst von Hendrik Schröder und Pedram Hashemi (EF); Fotos von Caesar Al Chakif (EF)-