Im ICE und Warschau Express zum freundschaftlichen Austausch
Am Dienstag ging es los. Wir waren alle schon aufgeregt und freuten uns, unsere Austauschschüler wiederzusehen.
Um 10 Uhr vormittags trafen wir uns am Wattenscheider Bahnhof. Dort haben wir uns von unseren Familien verabschiedet und haben etwa um viertel nach 10 die Bahn zum Bochumer Hauptbahnhof genommen. Dort haben wir auf den ICE gewartet, der uns nach Berlin bringen sollte.
Im ICE blieb einer unserer reservierten Sitze frei: Serena hat sich abgemeldet, da es ihr nicht gut ging und sie leider nicht mitfahren konnte.
Zur Freude aller gab es im Zug WLAN und Steckdosen, was die Fahrt natürlich verschönerte. Mit elektronischen Geräten, Süßigkeiten, Unterhaltungen und kleinen Spielen wie UNO war der Zugaufenthalt schnell zu Ende.
Unsere Endstation war Berlin Hauptbahnhof, wo wir in den Warschau Express umsteigen wollten. Doch der ICE hatte sich etwas verspätet, weshalb wir uns beeilen mussten, aber wir schafften es noch rechtzeitig.
Dort im Zug erwartete uns eine kleine Überraschung: Abteile!
Wir hatten drei Abteile zugeteilt bekommen, mit je sechs Plätzen. Diese waren von einander abgetrennt. Mich hat das an den Zug bei Harry Potter erinnert.
Der Zug fuhr direkt zum Hauptbahnhof in Poznan, wo wir gegen halb sechs eintrafen und von unseren Gastschülern empfangen wurden.
Die Freude war selbstverständlich auf beiden Seiten groß und es gab sich viel zu erzählen, doch dazu war später noch Zeit.
Der Plan war, uns zuerst die Schule zu zeigen und danach in die Familien zu gehen. Wir haben den Bus vom Hauptbahnhof zur Schule genommen und wurden dort mit polnischem Gebäck begrüßt. Dann hat jeder Gastschüler eine Tasche mit der Aufschrift I love ULKI geschenkt bekommen (mit ULKI war das Gymnasium dort gemeint).
Bei der Schulbesichtigung sind uns sehr viele Unterschiede zu unserer Schule aufgefallen. Zum Beispiel muss man in dieser Schule Schuluniformen tragen, es wird jeden Tag vor dem Unterricht gebetet (es ist eine katholische Schule), Mädchen und Jungen haben verschiedene Klassen und außerdem war die Schule auch besser ausgestattet, zum Beispiel gibt es in den Sprachlernräumen ein Headset für jeden.
Nachdem wir uns die Schule angeschaut hatten, sind wir in die Familien gegangen und lernten diese kennen. Soweit ich das beurteilen kann, haben die meisten den ersten Eindruck positiv wahrgenommen. Nachdem wir uns am Mittwoch alle in der Schule getroffen und am obligatorischen Morgengebet teilgenommen hatten, begaben wir uns in die Aula, wo wir einige Spiele spielten.
Im Anschluss daran machten wir einen etwa 15-minütigen Spaziergang zu einem Museum, in dem es um Croissants ging. Dort stellte eine mehr oder weniger zufällig ausgewählte Gruppe von Schülern gemeinsam das Gebäck her, was teilweise ziemlich amüsant aussah.
Dann durften wir natürlich auch selbst von den polnischen Croissants probieren, während uns ein informativer Film vorgespielt wurde. Tatsächlich schmeckten sie recht gut, wenn auch etwas anders als die französische Variante, die wir gewohnt waren.
Nach dem Museum trafen meine Austauschschülerin und ich uns noch mit einigen anderen Mädchen, um Pizza zu essen und einen Film anzuschauen – diesmal allerdings einen weniger informationsreichen. Im Anschluss an das Treffen gingen meine Gastschülerin und ich dann noch, gemeinsam mit einigen anderen, ins Schwimmbad. Da es schon Abend war, als wir dorthin fuhren, waren wir nach dem Besuch ziemlich müde, weshalb der Tag anschließend auch relativ schnell endete.
Donnerstag haben wir uns als erstes wie jeden Tag in der Aula getroffen. Dort versammelten sich wie jeden Tag alle Schüler zum gemeinsamen beten vor der Schule. Danach haben wir dann ein paar Spiele, wie zum Beispiel Werwolf oder ein Mörder Spiel gespielt. Nach der Pause sind wir dann zusammen zu einem Museum auf der Dominsel gelaufen, indem wir die Polnische Geschichte sehen konnten. Nachdem wir dort in Kleingruppen rumgegangen sind, sind wir wieder zurück zur Schule gelaufen. Auf dem Weg haben wir uns noch eine kleine typische polnische Kirche angeguckt. Als wir wieder in der Schule waren und dort Mittagessen gegessen haben sind wir zu einem Denkmal Zitadelle Poznan gelaufen. Danach sind wir dann, mit unseren Lehrern zu zwei Spielplätzen gelaufen. Nachdem wir dort fast eine Stunde waren, sind dann ohne Lehrer zu einem der fünf Shoppingcenter in Poznan gelaufen. Da haben wir alle zusammen bei McDonalds gegessen und sind danach durch das Shoppingcenter gelaufen. Am Abend haben wir uns noch in kleinen Gruppen getroffen und ein paar Filme geguckt.
Am Freitag sind wir wie gewöhnlich morgens an der polnischen Schule zusammengekommen. Nach einer kurzen Feedbackrunde zum bisherigen Verlauf, haben alle am Morgengebet teilgenommen. Später sind wir in verschiedenen Gruppen zum Unterricht gegangen und haben so gut wie möglich teilgenommen. Dann haben wir uns auf den Weg zum Escape Room gemacht, auf den sich schon alle gefreut hatten. Dort angekommen warteten wir jedoch erst einmal, bis wir und schließlich in drei Gruppen aufteilen mussten. Die eine Gruppe hatte das Thema „Sherlock Holmes“, die andere „Alice im Wunderland“ und die letzte hatte „Alchmie“. Nach einer Stunde waren alle fertig, bzw. mussten fertig sein. Die Vorfreude hatte sich bestätigt: Das Rätsel-Lösen hat riesigen Spaß gemacht.
Anschließend haben wir uns in Gruppen aufgeteilt und sind zum Einkaufzentrum gegangen und haben dort entweder gegessen oder sind einkaufen gegangen.
Da der Freitag unser letzter richtiger Tag war, haben wir zwei Abschiedsfeiern gemacht. Eine der Mädchen und die andere der Jungen . Alle sind zusammengekommen und haben die verbleibende Zeit genossen. Heute war die letzte Begegnung mit unseren polnischen Austauschschülern. Für einige von uns war es ein emotionaler Abschied. Wir trafen uns alle morgens am Bahnhof in Posen. Von da aus ging es mit dem Wahrschauexpress zurück nach Berlin. Aufgrund der Verspätung des Warschauexpresses, verpassten wir unseren ICE in Berlin und sind ohne reservierte Plätze nach Bochum gereist. Es war dennoch eine lustige Fahrt, und wir kamen wohlbehalten wieder in Bochum an.
Victor Gamm, Paula Altgassen, Emma Becker, Ole Zabolitzky, Swantje Murach
Foto: Emil Zarske