„Alternative Bestattungen“: Fachkundiger Besuch im Religionsunterricht

Am 12.05.2022 war ein besonderer Tag in der Schule; im Religionsunterricht in Jahrgangsstufe 9 bei Frau Gausmann war eine alternative Bestatterin zu Besuch: Caren Baesch
Zuerst hat Frau Baesch uns ihren Beruf nähergebracht und erklärt, was sie macht und weshalb sie diesen Beruf gerne ausübt. Wir haben die Unterschiede zwischen dem alternativen und dem „normalen“ Bestatten kennengelernt.
Es war sehr spannend, in dieses Berufsfeld, von dem man normalerweise viel zu wenig im Alltag erfährt, mit hineingenommen zu werden. Wir hatten viele Fragen, und alle konnten uns in verschiedensten Hinsichten beantwortet werden.
Ein/e Bestatter/in sollte zwischen dem Berufsleben und dem Privateben bzw. der eigenen und der fremden Trauer unterscheiden können, denn sie meinte, es wäre nicht richtig und keine Hilfe für die Zugehörigen des/der Verstorbenen, wenn er/sie wegen einem „fremden“ Toten weinen würde, da sein/ihre Aufgabe auch ist, der Familie zu helfen.
Um diese Aufgabe zu tun, lässt sie der Familie so viel Zeit, wie sie benötigt.
Als Alternative Bestatterin lässt sie die Särge in einer Behindertenwerkstatt produzieren, ohne dass sie mit bestimmten Materialien bearbeitet worden sind, sondern in ihrem Rohzustand von der Familie weiter ausgeschmückt oder mit Erinnerungen verziert werden können, wenn sie dies wollen. Auch für Urnen nutzt sie vor allem Blumen oder lässt sie selbst gestalten.
Auch beim Verschicken von Einladungen, bei Behördengängen, bei der Planung der Beerdigungen unterstützt sie und gibt dabei der Familie Halt.
Für sie ist es wichtig, dass die Familie sich in Ruhe von der verstorbenen Person verabschieden kann. Deswegen nimmt sie der Familie so viel Arbeit wie möglich ab, damit die Familie sich auf den Trauerprozess konzentrieren kann. Gleichzeitig bindet sie die Angehörigen auch in Dinge wie das Waschen und Ankleiden ein, wenn das gewollt ist.
Der Besuch von ihr war sehr schön, da man einen neuen Einblick in ein anderes Berufsfeld erlangen konnte. Auch durch die Offenheit der Bestatterin, konnte man den Beruf besser nachvollziehen und erst dann wurde einem klar, wieviel eigentlich dazugehört und wie wichtig solche einfühlsamen und liebevollen Menschen sind.
Uns als Schüler/innen die Möglichkeit zu geben, bei dem Thema Tod eine Bestatterin kennenzulernen, war wirklich sehr bereichernd und ermöglichte uns noch einmal neu, auf das Thema Tod zu schauen.
Durch ihre Erfahrungen und Erzählungen kamen immer mehr Fragen zum Thema Tod und Bestattung auf und bis zum Unterrichtsende, konnten wir alles nachfragen. Hier der Link zur Homepage von Frau Baesch: https://www.alternative-bestattungen-baesch.de/

-verfasst von Nele Igloffstein und Lina Kraus-