Unsere B-Jugend legte nach: Ebenfalls Vize-Stadtmeister!

Vorwort:

Am 04.03.2020 kamen 8 Schulen aus dem Bochumer Raum zusammen, um den diesjährigen Stadtmeister der B-Jugend auszuspielen. 11 motivierte Spieler der HS am Start, bestes Fußballwetter und eine spannende Vorrundengruppe, die gleich alles von den Spielern abverlangen sollte.

Vorrunde:

Die Gruppengegner hießen dieses Jahr Annette-von-Droste-Hülshoff Schule, Goethe Schule und Heinrich-Böll Gesamtschule. Das erste Spiel gegen die AvDH-Schule hatte gleich ein hohes Tempo und lief rauf und runter. Dennoch konnte man sich letzten Endes souverän mit 1:0 durch einen Treffer von Matin Sediqi durchsetzen, da man nicht einen einzigen Schuss aufs eigene Tor zuließ, ohne seinerseits einen Abwehrschnitzer effizient zu nutzen wusste.

Ohne jegliche Pause musste man dann gleich das zweite Spiel bestreiten, Gegner diesmal: die Heinrich-Böll Gesamtschule. So fit sich die Jungs auch hielten, mussten sie sich nach dem Spiel doch eingestehen, dass zwei Spiele in Folge doch ganz schön an den Kräften zehren, zumal man auch keine Auswechselspieler mit zum Turnier brachte. Nach einem sehenswerten Freistoßtor von Luis Hamme, schlichen sich erste Unkonzentriertheiten in das Aufbauspiel der HS, welche auch prompt zum Ausgleich führten. Die Jungs hauten sich aber ordentlich ins Zeug und konnten das Unentschieden letztlich über die Zeit bringen.

Damit war aber nach den weiteren Vorrundenergebnissen der Gruppengegner klar, dass ein weiterer Sieg bzw. ein hohes Unentschieden nötig war, um sicher im Halbfinale zu stehen. Angesichts des Gegners von Goethe Schule kein leichtes Unterfangen, denn auch für die Gegner galt: win or go home. Was soll man sagen…so ein 30 Minuten Spiel einer B-Jugend Mannschaft bietet viel Auf und Ab und jede Menge Emotionen auch auf der Coachingbank. Der Endstand von 3:2 für die HS lässt es schon erahnen. Vollgasfußball vom feinsten. Taktisches Geplänkel und Abtasten war hier fehl am Platz. Der Torwart wurde beim Gegner als Schwachpunkt ausgemacht und konnte in zwei Standardsituationen per Kopfball überwunden werden. Die Innenverteidiger Ricardo Fischbach und Eric Golberg wußten ihre Technik und Wucht hier gewinnbringend einzusetzen und schweißten die Kirsche unhaltbar ins Netz. Der umtriebige Faaris Yusufu konnte nach einem beherzten Sprint, dem ein Fehlpass der gegnerischen Abwehr zu ihrem Torwart vorausging, seinen wohlverdienten Treffer erzielen. Zwischendrin muss man den Jungs der Goethe Schule ein Kompliment aussprechen, da sie es immer wieder schafften unsere Abwehr zu stressen und Ballgewinne im vorderen Drittel zu forcieren. Aber alte Fußballweisheit am Rande: „Schießte vorne ne Bude mehr als du hinten kassierst, gewinnste das Ding.“ Gesagt, getan. Halbfinale wir kommen.

Halbfinale:

In der anderen Gruppe konnte sich die Anne-Frank Realschule als Gruppenzweiter durchsetzen. 90 Minuten bereits in den Knochen, die ersten Spieler von Krämpfen geplagt, eigentlich kein gutes Omen für ein Halbfinale. Aber die Jungs rissen sich von Beginn an zusammen und liefen immer wieder mutig vorne an. So kam es dann auch zu einem Ballgewinn im Mittelfeld, welcher in einer schönen Umschaltsituation mündete. Lasse Meier zeigte sein Spielverständnis und spielte eine wunderschönen Pass in die Tiefe auf den startenden Matin Sediqi, der sich im Sprintduell mit dem Abwehrspieler durchsetzen konnte und wohlüberlegt mit dem linken Fuß ins lange Eck abschließen konnte.

Souveränität war durch den Führungstreffer aber mitnichten angesagt. Viel mehr versuchte man sich vergebens in einem kontrollierten Aufbauspiel, ließ sich aber vom Gegner zu sehr unter Druck setzen und kassierte unnötig den Ausgleich. Wieder einmal sorgte aber die Gefährlichkeit bei Standardsituationen für die Entscheidung. Nach einer Ecke von Luis Hamme konnte der Ball nur hoch ans lange Eck geklärt werden. Dort stand aber schon Eric Golberg und schweißte die Pille sehenswert volley ins lange Eck. Definitiv das Tor des Tages. Technisch hervorragend ausgeführt und mit der nötigen Wucht, um das Netz ordentlich zappeln zu lassen. In doppelter Hinsicht das Tor zum Finale.

Finale:

In der anderen Halbfinalpartie konnte sich die Heinrich-von-Kleist Schule durchsetzen. Finalspiel. Für die bereits geschundenen Spieler, jetzt bereits mit einer Gesamtspielzeit von 120 Minuten, ohne Auswechselspieler das Turnier bestreitend, bedurfte es einer besonderen Motivation seitens des Coaches Herkner. Und so wurde die Parole ausgegeben: „Hier im Finale wird der Döner verteilt!“ Mit dieser besonderen Form der „Siegprämie“ wurden bei den HS Jungs nochmals alle Kräfte mobilisiert. Die HvK Schule und das merkte man, stand aber auch nicht zu Unrecht im Finale und spielte einen schnellen Ball nach vorne und hatte schnelle Stürmer. Nach einem erneuten Aufbaufehler profitierten diese von mangelnder Zuordnung und konnten verdient mit 1:0 in Führung in die Halbzeitpause gehen. Eine 100% Torchance von Matin Sediqi konnte kurz vor der Linie geklärt werden.

Ein taktischer Kniff verhalf den HS Jungs dann aber doch noch zum wohlverdienten Ausgleich. Coach Herkner zog Eric Golberg in Sturmzentrum und dieses Konzept ging prompt auf. Nach einem langen Freistoß zeigte sich der umfunktionierte Goalgetter eiskalt und erzielte wieder per Direktabnahme das 1:1. Das Ziel jetzt war klar. Alles reinhauen und ins Elfmeterschießen kommen. Doch das Spielglück war uns in den letzten 3 Minuten nicht vergönnt und so erzielte die HvK Schule nach einem Eckball das entscheidende 2:1 und krönte sich damit zum zweiten Mal in Folge zum Stadtmeister, Glückwunsch dazu. Nach aufopferungsvollen 5 Spielen, einer Gesamtspielzeit von 150 Minuten, 8 erzielten Treffern, 5 Spielern mit immer wieder auftretenden Krämpfen, kann man den Jungs der HS nur ein Kompliment aussprechen, wie sie alles reingehauen haben, um den Titel für sich beanspruchen zu können. Letzten Endes haben nur Kleinigkeiten gefehlt, wie z.B. 2-3 Auswechselspieler, um die hohe Belastung etwas zu verteilen. Nächstes Jahr greifen wir wieder an und holen das Ding!

Einzelkritik:

Simon Böhm: Starker Rückhalt, der immer wieder lautstark die Abwehr dirigierte und 2-3 richtig starke Paraden zeigte. In ein bis zwei Situationen aber auch etwas unglücklich, zeigte aber warum er in die Mannschaft gehört.

Tom Sommer: Brauchte etwas, um ins Turnier zu kommen, oder wie er es ausdrücken würde: „Herr Herkner, ich brauche diese emotionalen Spiele.“ Je weiter das Turnier fortgeschritten war, desto besser und selbstbewusster wurde seine Leistung, kann sich aber trotz seiner Größe noch deutlich im Luftzweikampf verbessern.

Eric Golberg: Abwehrspieler und Technik sind nicht immer die besten Freunde. Eric bewies aber durchaus, dass Beides möglich ist. Hinten resolut im Luftzweikampf und in Laufduellen, vorne mit sehenswerten Treffern und damit auch bester Mann auf dem Platz. Hier und da etwas zu „verspielt“ im Aufbauspiel, wenn auch mal der lange Ball nötig wäre.

Ricardo Fischbach: Man braucht eine starke Defensive, um eine Chance haben zu wollen Stadtmeister zu werden. Ricardo haute sich in alle Zweikämpfe rein und entschied viele Luftduelle für sich. Im Aufbauspiel manchmal etwas zu fahrig, glich das aber mit einem schönen Kopfballtreffer wieder aus.

Moheb Sediqi: Ein guter solider AV; technisch mit leichten Unsicherheiten, konnte er aber immer wieder Laufduelle für sich entscheiden und biss sich in die Partien rein.

Jeremy Sirait: Besser spät als nie. Mit einer aufgegebenen Vermisstenmeldung konnten wir den elften Mann noch daran erinnern auf dem Platz zu erscheinen und sein Einsatz rechtfertigte er auch durch fleißige Laufleistung und ein enormes Zweikampfpensum. Stetiger Unruheherd auf seiner Position und extrem umtriebig.

Lasse Meier: Das Energiebündel lief vorne an, ackerte hinten mit, half links und rechts aus und hatte auch noch Luft den ein oder anderen Ball in die Spitze zu spielen. Mit ihm kann man heute nur zufrieden sein. Zeigte sich sehr mannschaftsdienlich und haute sich immer wieder voll rein.

Luis Hamme: Seine Standards waren brandgefährlich und ein Garant für unseren Einzug bis ins Finale. Rieb sich in vielen Zweikämpfen auf und hatte in Drucksituationen hier und da technische Unsauberkeiten drin, welche man von ihm nicht gewohnt ist. Sein Stellenwert in der Mannschaft ist aber unbestritten.

Abulassan Ismaili: Laufen, laufen, laufen. Das galt heute als Motto für Abu mehr denn je. Von Krämpfen geplagt biss er sich durch alle Spiele durch, warf sich in jeden Zweikampf, egal wie groß und schnell die Gegenspieler auch waren. Zeigte zwar Unsicherheiten im Kombinationsspiel, glich dies aber durch pure Willensbereitschaft locker wieder aus.

Faaris Yusufu: Wendig, agil, technisch beschlagen, blitzschnell. Alles Attribute die Faaris auf sich vereint. Bei seinen Voraussetzungen eigentlich schade, dass nur ein Tor für ihn raussprang. Lief immer wieder die Abwehrreihen an, machte viel Bälle fest, rieb sich in zahlreichen Dribblings auf und holte viele Standards raus. Wird er noch etwas effizienter im Zusammenspiel mit seinen Teamkameraden und nimmt ab und an den Kopf hoch, gibt es für ihn kein Limit.

Matin Sediqi: im Wechsel mit Faaris in vorderster Reihe ein Sprinter vor dem Herrn. Setzte die Abwehrspieler des Gegners konsequent unter Druck, bereitete ihnen durch seine Schnelligkeit immer wieder große Probleme, ruhte sich aber zeitweise manchmal in der Rückwärtsbewegung aus. Kann noch konsequenter in die Abschlusssituationen gehen.

Text und Foto: Philipp Herkner