OLMUN 2021: Mit der Hellweg-Schule, aber ohne Heiko!

Trotz der Corona-Pandemie konnte dieses Jahr endlich wieder eines der größten Ereignisse und Highlights für die SoWi-Kurse der EF und Q1 stattfinden: die OLMUN (Oldenburger Model of the United Nations).  Nachdem die OLMUN vergangenes Jahr ausfallen musste, ließ sich der Rat für dieses Jahr eine Alternative einfallen: eine Online-Variante.  Natürlich, eine Fahrt nach Oldenburg wäre für die fünf Teilnehmer [Ludwig Delseith (Q1), Matthias Hagemann (Q1), Arda Sunar (EF), Lennart Boes (EF), Liv Moser(Q1) und natürlich unsere Leiterin Frau Spyrka] sicherlich auch schön gewesen, aber auch die Sitzungen online hatten einiges zu bieten.

Unsere OLMUN begann am Dienstag, dem 22.06. An diesem Tag trafen wir uns alle für die Eröffnungsfeier der OLMUN in der Schule, um gemeinsam als Delegation von Brasilien vor der Kamera zu erscheinen, natürlich in formeller Kleidung.  Nach einigen technischen Schwierigkeiten, welche aber natürlich nicht nur wir hatten, ging es schließlich los.  Anschließend, nach einer kurzen Abfrage der Anwesenheit, begannen die verschiedenen Delegationen ihre Reden vorzutragen. Noch waren wir alle ziemlich nervös, da unsere ja immerhin auch noch folgen musste. Dann war es aber so weit und Ludwig, welcher die Rede auch selber verfasste, hielt sie im Namen unserer Delegation und trug sie einwandfrei und beeindruckend vor.  Somit waren wir von unserer Nervosität erlöst und konnten nun komplett entspannt den anderen zuhören.  Nach einer Rede des Abgeordneten des Europäischen Parlaments David Mc Allister ging es schließlich in unsere verdiente Mittagspause, in welcher hitzig diskutiert wurde, ob wohl Außenminister Heiko Maas doch eine Rede halten würde, schließlich schrieb dieser auch das Vorwort des diesjährigen Handbuchs. Wie wir aber leider erst im Nachhinein herausfinden mussten, war dies ein Missverständnis und Herr Maas war wirklich nur für das Vorwort zuständig. Um 16:30 Uhr konnten wir dann schlussendlich den 1.  erfolgreichen Tag abschließen, um am nächsten Tag mit unseren Komitee-Sitzungen zu beginnen.

Am Mittwoch, dem 23.06, ging es dann um 9.00 Uhr in unsere Komitees: Ludwig bei dem ECOSOC, Arda beim Human Rights Council, Lennart in der Special Conference, Matthias beim COPUOS und ich bei UN Women. Alle dieser Komitees setzten verschiedenen Schwerpunkte, welche es im Namen unserer Delegation zu diskutieren galt, um am Ende zu einer Resolution zu kommen, um bestenfalls unsere Delegation zu unterstützen. In fast alles unserer Komitees begannen wir unsere Sitzungen mit dem Vortrag unserer Policy Statements, also kurze Reden zum Thema der Konferenz, um seinen Standpunkt bekannt zu geben. Da unsere Delegation Brasilien repräsentierte, mussten eigentlich alle von uns unsere persönlichen moralischen Ansichten zur Seite schieben, um im Namen Brasiliens konservativer Politik zu sprechen, was sich nicht als leicht herausstellte. Als schließlich alle Delegationen ihre Statements vorgetragen hatten, konnte man sich bereits ein grobes Meinungsbild schaffen, mit wem man die nächste Phase der Sitzung bestreiten wollte: das Lobbying. Bei diesem ging es darum, eine Resolution zu erarbeiten und dies erstmals in einem informellen Rahmen, also ohne Regeln zu Debatten oder ähnliches. Das Lobbying bildete einen Großteil unserer ersten Komitee-Sitzung, da unsere „Resolutions“ natürlich vielen anderen Staaten gefallen mussten. Wir alle wurden entweder zu Co-Submittern oder Submittern mindestens einer Resolution. Anschließend ging es darum seine Resolution vorzutragen und, wenn möglich, bereits andere Staaten zu überzeugen.  Mit den Reden zu den Resolutionen endete schlussendlich die Sitzung der UN Women um 16 Uhr, in anderen Komitees wurden einige aber bereits zur Debatte gestellt.

Donnerstag, bereits der vorletzte Tag, begann mit der Debatte um die am vorherigen Tag erarbeiteten Resolutionen, für welche nun gevotet werden musste, um sie bestehen zu lassen. Dieser Prozess bestand aus einer offenen Debatte um die Resolution, Reden dafür und dagegen und Amendments, welche Vorschläge zur Änderung waren.  Dabei ging es immer wieder um kleinste Details und teilweise mussten wir auch aus Brasiliens Sicht nachgeben, da wir überstimmt wurden. Der ganze Tag gestaltete sich so, da in jedem Komitee mehrere Resolutionen zur Wahl standen und jede Delegation selbstverständlich für ihre eigene argumentieren musste. Am Ende des Donnerstags gingen bereits einige Resolutionen durch, andere wiederum aber wurden abgelehnt. Die restlichen sollten am nächsten und abschließenden Tag der Olmun zur Debatte stehen.

Die vier Tage der OLMUN gingen sehr schnell rum und wir waren bereits am letzten angelangt. Auf dem Tagesplan stand die letzte Komitee-Sitzung von 09:00 Uhr bis 12:30 Uhr, welche sich wieder rund um die Debatten drehte. Das Ergebnis unserer Sitzungen war aber sehr zufriedenstellend: Die Resolutionen der Komitees der ECOSOC, UN Women, Human Rights Council und des COPUOS, welche entweder von Brasilien submitted oder co-submitted wurden, konnten in ihren Komitees mit einer Mehrheit aufgenommen werden. Auch, wenn diese durch einige Amendments geändert wurden und demnach nicht mehr wirklich Brasiliens konservativen Standpunkten entsprachen, was aber vielleicht doch nicht so schlimm ist, da diese ja später an die tatsächliche UN geschickt werden! Abschließend gaben die Komitees noch einige Rankings, die Gossip Box und einige persönliche Nachrichten an die Teilnehmer bekannt, was auch sehr lustig und unterhaltsam war, da man doch als Gruppe zusammengewachsen ist.  Nach einer Mittagspause trafen wir uns zum Abschluss um 14 zur Closing Ceremony wieder in der Schule und konnten uns endlich live über unsere Erfahrungen austauschen, wobei allerdings auch einige der anderen Delegationen besonders auffielen. Als die Closing Ceremony dann begann, waren wir alle wieder gespannt, ob Heiko Maas doch noch auftauchen würde, aber wurden erneut enttäuscht.  Wir waren auch etwas überrascht, als die Zeremonie nach „nur“ einer Stunde bereits endete, aber hatten somit umso mehr Zeit, noch einige Bilder zu machen.

Insgesamt war die OLMUN für uns alle ein tolles Erlebnis in unserer Schulzeit, obwohl es natürlich auch schön gewesen wäre, nach Oldenburg zu fahren, aber das können die diesjährigen EF-ler hoffentlich noch nächstes Jahr nachholen! Ich denke, wir haben alle viel dazugelernt, vor allem was das Sprechen vor anderen und großen Massen angeht. Auch war es toll, neue Menschen kennenzulernen, was sich ja vor allem in letzter Zeit schwierig gestaltete und genau darum geht es ja auch eigentlich (zumindest ein bisschen): Kontakte aufzubauen. Die OLMUN war vielleicht nicht, wie wir uns sie vorgestellt hatten, aber dennoch ein großer Erfolg und eine super Erfahrung!

Liv Moser (Q1)